Der Kreislauf der Meisterschaft
Ich habe vor kurzem ein Video von John Peterson geschaut und er sagt etwas wie: „Du musst dich zum Vollidioten machen, wenn du etwas meistern willst.“ Und wenn ihr mal überlegt, als ihr das erste Mal rausgegangen seid, war das ja so. Ihr hattet keine Ahnung, was man zu einer Frau auf der Straße sagt, ihr wart nervös und unsicher, wie man sich verhält und so weiter. Wo die Falle ist – und worum es in dieser Folge geht – ist das alte Thema der Komfortzone.
Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen, aber vielleicht geht es euch auch so. Irgendwann hat man eine gewisse Komfortzone erreicht. Am Anfang ist es unbequem und wir sprechen Frauen auf der Straße an und so weiter. Und irgendwann weiß man ungefähr, was man machen muss, damit sie stehen bleibt, damit man ein Gespräch hat, vielleicht sogar, dass man eine Nummer bekommt. Jetzt kommt die Falle der Komfortzone wieder. Ihr könnt das einigermaßen, vielleicht seid ihr immer noch aufgeregt, aber ihr macht dann immer das Gleiche.
Und plötzlich hört ihr auf, wie von Jordan Peterson gesagt, euch ein wenig lächerlich zu machen, weil ihr etwas macht, was ihr überhaupt nicht könnt, wo man aber am meisten lernen kann. Plötzlich seid ihr wieder zurück in einer Komfortzone. Die ist zwar größer als bei den meisten anderen Menschen, weil die sich das nicht trauen, jemanden einfach anzusprechen, aber ihr seid doch in einer neuen Komfortzone angekommen. Sie geht gerade in den Laden rein und ihr sprecht sie nicht an. Sie sitzt auf einer Bank und ihr sprecht sie nicht an. Sie sieht aus, als ob sie es eilig hat und ihr sprecht sie nicht an.
Und es hat ja nicht nur was mit dem Ansprechen zu tun. Ihr habt ein Date und ihr traut euch nicht, ihre Hand zu nehmen. Ihr unterhaltet euch 15 Minuten auf der Straße und ihr traut euch nicht, nach der Nummer zu fragen usw. Willkommen in eurer neuen Komfortzone, und plötzlich hört ihr auf zu lernen.
Es gibt auch ganz andere Beispiele. Es gibt welche, die machen viele Situationen mit Frauen. Die machen viele krasse Sachen, aber sie machen sie einfach. Und die sollten sich vielleicht hinsetzen und mal ein bisschen Theorie lesen. Jeder hat eine andere Baustelle. Aber das Wichtigste, das ich euch mitgeben möchte, ist zu erkennen, dass es immer eine Baustelle geben wird in euren Verführungskünsten.
Und die Lösung klingt einfach, aber wir tun es alle zu wenig. Ich auf jeden Fall nicht. Das ist Selbstreflexion. Ihr wart heute draußen, setzt euch danach hin und überlegt euch nur eine Minute, was heute gut war und was ihr besser machen könntet. Ich habe es ja auch schon in einer anderen Episode gesagt, vielleicht könnt ihr euch ganz kurz auf eurem Handy eine Notiz machen nach jedem Gespräch. Was hätte ich besser machen können? Vielleicht könnt ihr eine kleine Statistik in einer App führen, in der ihr schreibt, wie viele Frauen ihr angesprochen habt usw. Denn aus Zahlen kann man auch gut selbst reflektieren.
Diese Zahlen müsst ihr für euch finden. Das heißt, wenn ihr viele Frauen ansprecht und keine Nummer bekommt, dann müsst ihr überlegen, was ihr ändern könnt, um mehr Nummern zu bekommen. Vielleicht fragt ihr einfach zu selten danach. Also notiert euch nicht nur die Anzahl von Frauen, die ihr angesprochen habt, sondern auch, wie oft ihr nach Nummern gefragt habt. Und dann erhöht ihr diese Quote. Das könnt ihr auf die Dauer natürlich verfeinern.
Jetzt merkt ihr, ich frage viele Frauen nach der Nummer, aber sie sagen nicht zu. Oder sie geben mir Nummern, die falsch sind. Also, wie könnt ihr eine verlässlichere Nummer bekommen und so weiter. Selbstreflexion ist ein großartiges Werkzeug.
Das Wichtigste ist, wie von Jordan Peterson gesagt, dass ihr immer mal wieder da anfangt, wo ihr keine Ahnung habt. Ihr müsst etwas Neues ausprobieren. Nur so werdet ihr zum Meister. Und dieser Kreislauf der Meisterschaft bedeutet eben, sich vorzustellen, ihr klettert ein Haus hoch. Ja, es ist unbequem, es ist unangenehm, und dann erreicht ihr das nächste Stockwerk.
Was wir eben machen, ist, dass wir das Ansprechen am Anfang unangenehm finden. Wir schaffen es irgendwann, dass es einigermaßen angenehm wird. Das heißt, wir sind das erste Stockwerk dieses Hauses hochgeklettert, haben es dort aber bequem gefunden. Und jetzt müsst ihr euch wieder ein wenig lächerlich machen, weil ihr etwas ausprobiert, von dem ihr keine Ahnung habt. Und es wird nicht funktionieren, die Chance, dass es beim ersten Mal klappt, ist gleich null.
Was auch immer ihr Neues ausprobiert, ihr müsst ein weiteres Stockwerk in diesem Haus erklimmen und die nächste Stufe der Meisterschaft erreichen. Aber dieser Kreislauf muss sich immer wiederholen. Um das zu realisieren, müsst ihr erst akzeptieren, dass es diesen Kreislauf gibt. Wenn ihr das Gefühl habt, ihr nehmt nicht mehr an diesem Kreislauf teil, also ihr probiert nichts Neues aus, das ihr überhaupt nicht beherrscht, bedeutet das, dass ihr nicht erkannt habt, was eure aktuelle Baustelle ist. Ihr müsst euch überlegen, wo es bei euch gerade hakt.
Was hat die höchste Chance, euer Game zu verbessern? Das basiert wieder nur auf eurer Erfahrung, es kann sein, dass ihr daneben liegt, aber darum geht es nicht. Ihr wählt also etwas aus und sagt: „Daran arbeite ich jetzt.“ Und dann versucht ihr, das zu verbessern. Ihr werdet merken, dass ihr nicht gut seid, und irgendwann stellt ihr fest, dass ihr besser werdet.
Jetzt müsst ihr schauen, ob euch das wirklich vorangebracht hat. Vielleicht seid ihr ein Stockwerk höher in eurem Haus, aber vielleicht auf dem falschen Weg. Ihr müsst immer schauen, wo ihr vorankommt, und das ist natürlich alles verbunden mit euren Zielen. Wollt ihr mehr Frauen kennenlernen, ist das Ziel eher einfach messbar. Wollt ihr dagegen langfristig erfüllende Beziehungen, ist es vielleicht nicht so einfach messbar, denn hier spielen zwei Personen und viele Faktoren eine Rolle, während es, um nur zum Sex zu kommen, weniger Faktoren sind.
Also reflektiert euch selbst, schaut, wo eure Baustelle ist, akzeptiert, dass es einen Kreislauf der Meisterschaft gibt, und verhaltet euch wie ein Neuanfänger in einem bestimmten Bereich. Nur so werdet ihr auf Dauer besser.