Du hast die Frau gestoppt. Dann hast du deinen Opener gebracht und etwas relevantes über die Frau gesagt.
Kommen wir nun zum kniffligsten Teil.
Wir wollen jetzt in ein angenehmes Gespräch übergehen und uns ein paar Minuten mit der Frau unterhalten.
Wenn es gut läuft sagst du im „Make it relevant“-Teil aus der vorherigen Lektion etwas über das direkt ein Gespräch entsteht.
Beispiel
Ich sage „du sahst so verträumt aus“ und sie stimmt direkt zu „ja bin ich auch!“. Danach gehen wir auf die Themen Musik und Tanzen ein.
Darauf, dass das Gespräch so automatisch ins Rollen kommt wollen wir uns aber nicht verlassen.
Wir bereiten ein paar Themen vor zu denen wir auch etwas zu erzählen haben. Der Ablauf ist dann immer folgender:
1. Du fragst sie etwas oder formulierst es als Statement
2. Sie antwortet
3. Optional: Du kommentierst ihre Aussage
4. Du beantwortetest dann das Thema aus 1. auch aus deiner Sicht.
Das klingt jetzt so theoretisch formuliert komplex, es ist aber ganz einfach an einem Beispiel erklärt.
1. Du fragst: „Was machst du gerade?“
2. Sie antwortet: „Shoppen“
3. Du sagst etwas zu ihrer Reaktion: „Oh Samstag gehst du shoppen! Da ist mir immer zu viel los. Ich gehe lieber Montag oder Dienstag abends“
4. Du beantwortest das Thema aus 1. aus deiner Sicht: „Ich treffe nachher ein paar Freunde. Wir wollten einfach etwas Quatschen / ein Eis essen / einen Kaffee trinken / um den See laufen / Sport machen….“
Wie schon angesprochen solltest du dir ein paar Themen überlegen.
Hier die Themen, die ich verwende:
Statements anstatt Fragen beim Punkt 1.
Es hat sich gezeigt, dass Statements besser funktionieren als Fragen.
Schon alleine aus dem Grund weil es dann nicht zu einem Verhör mit Frage nach Frage wird. Jede Frage kannst du relativ leicht in ein Statement umwandeln du musst nur eine wahrscheinliche Antwort mit einbauen.
So wird aus „Was machst du gerade?“ ein „Ich vermute du gehst gerade shoppen.“ Das ist aber Optional. Durch unsere Struktur der Punkte 1. – 4. sorgen wir schon dafür, dass wir nicht mehrere Fragen hintereinander stellen. Wenn du mehr Beispiele hören willst, wie du Fragen in Statements umwandeln kannst dann höre dir diese Podcast-Folge an: „Statements statt Fragen“.
Dynamische Tiefe des Gesprächs
Falls die Frau bei 2. etwas interessantes antwortet musst du natürlich nicht stur nach dem System vorgehen. Du kannst an dieser Stelle dann nochmal nachfragen oder etwas sagen, was dir dazu einfällt.
Beispiel
A1. Du fragst: „Was machst du gerade?“
A2. Sie antwortet: „Ich fahre gleich zu einem See zum schwimmen“
B1. Du fragst erneut: „Gehst du oft schwimmen?“
B2. Sie antwortet: „Ja ich bin in einem Schwimmverein“
B4. Du beantwortest das Thema aus B1. aus deiner Sicht: „Schwimmen war nie so meine große Leidenschaft. Ich laufe lieber. Das ist für mich entspannend, besonders nach einem langen Arbeitstag.“
(Sie sagt etwas dazu, muss aber nicht sein)
A4. Du beantwortest das Thema aus A1. aus deiner Sicht: „See finde ich auch besser als Schwimmbad, ich komme mir da immer vor wie eine Sardine. Mein Lieblingssee ist der See X. Der ist so groß da findet man immer einen ruhigen Ort für sich.“
Achte aber darauf nicht mehr als 2 Fragen zu stellen.
Sonst entsteht ein Verhör und keine Unterhaltung.
Beispiel 1
Ich möchte zunächst auf das Sport Thema eingehen.
Da sie aber keinen Sport macht (warum über etwas sprechen, was sie nicht interessiert?) wechsle ich direkt auf das Thema Essen. Aber auch das macht sie nicht. Dann wechsle Ich erneut und zwar zum Thema Arbeit.
In allen 3 Fällen habe ich Statements eingesetzt. Hätte ich hier 3 Fragen in Folge gestellt wäre es ein Verhör geworden.
„Dann machst du einen Job wo man viel rumstehen muss“ entspricht also „1.“ aus unserer Struktur.
Sie erzählt also was sie macht. Das entspricht „2.“
Jetzt weist du warum ich viel Sport mache, ich habe einen Job wo man viel sitzt, Software. Das entspricht „3.“ und „4.“
Danach ensteht ein natürliches Gespräch über Ihren Job, meinen Job und weitere unserer Hobbies. Das ist auch genau das Ziel dieser Struktur. Seht sie als Gesprächsstarter an.
Beispiel 2
Da ihr Name nicht deutsch klingt Frage ich „Du bist nicht deutsche?“ (entspricht „1.“). Sie antwortet („2.“). Meine Aussage „Du bist ein Mischling“ entspricht dann „3.“ und hier fragt sie selbst nach, woher ich komme. Ich erzähl es dann („4.“).
Beispiel 3
Mit „Machst du was nettes?“ („1.“) möchte ich herausfinden, was ihr Job / Studium ist. Sie antwortet mit „Soziale Arbeit“ („2.“) was ich kommentiere mit „Ich hab gehört das ist das wo man so richtig Geld verdient“ („3.“). Sie fragt dann nach was ich mache, und ich erzähle davon („4.“). Wobei ich hier nur erwähne, dass ich Software mache. Ich hätte das schon durchaus weiter ausschmücken können.
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