Interview mit Dennis von der sozialen Matrix

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Dennis gründet gerade sein Coachingunternehmen die „soziale Matrix“. Er wird euch in dieser Folge erzählen, was für ihn die  essentiellen  Elemente eines guten Coachings sind und wie man wirklich besser wird. Außerdem greift er Themen auf wie „Männlichkeit“ und teilt seine spannenden Einsichten dazu. Kontakt nehmt ihr momentan am besten per E-Mail mit ihm auf: sozialematrix@gmail.com

Willkommen zur neuen Folge in meinem Podcast. Ich freue mich heute sehr, Dennis interviewen zu dürfen. Hallo Dennis. Hi. So, ich habe Dennis hier in Nürnberg kennengelernt. Ich glaube schon vor zwei Jahren, oder? Ist das schon so lange her? Ja, zwei Jahre müssen es jetzt sein. Genau. Du hast bei uns einen Vortrag gehalten und du hast auch im letzten Jahr einen Vortrag gehalten und das war immer sehr cool bei uns, wenn du da warst und was erzählt hast. Du warst letztes Mal, glaube ich, sogar mit zwei anderen Leuten noch da. Ja, mit zwei Kollegen von mir, dem Wolfing und dem Kutaj, und ja, wahrscheinlich kommen die jetzt dann auch wieder.

Genau, ich freue mich auf jeden Fall, dass ich dich heute interviewen kann hier. Erzähl doch einfach mal kurz ein paar Sätze über dich.

Okay, also ja, ich bin Dennis, ich bin 25 Jahre alt, ich werde jetzt dieses Jahr 26. Bin jetzt schon, ich würde mal sagen, ein alter Hase in der ganzen Selbstentwicklungsszene, weil Gott, ich habe mit 18 angefangen, also müssten es jetzt so sieben, acht Jahre schon sein. Und ja, habe mir auch mal ab irgendeinem Punkt gedacht, okay, ich bin jetzt so weit, dass ich anderen Leuten auch was beibringen kann oder zurückgeben kann. Und da bin ich dann ja eigentlich durch Zufall auf Benny getroffen und ja, habe gefragt, ob ich gerne mal einen Vortrag halten darf und ja, so hat das Ganze dann angefangen, so in der Nürnberger Szene.

Da fällt mir gleich was ein, wo du das erzählt hast. Wie lange coachst du jetzt selber schon?

Das hat angefangen in Nürnberg nach meinem ersten Vortrag.

Okay, so hängen also die Sachen zusammen. Und Nürnberg, so dadurch, dass es meine Anfänge waren und das Feedback ziemlich positiv war, mache ich auch immer wieder gerne dort was. Ich habe dich jetzt im letzten Jahr irgendwie aus dem Auge verloren. Ich habe gehört, du hast in der Zwischenzeit nicht so gecoacht oder hast du nur deinen YouTube-Channel eingestellt? Erzähl doch einfach mal was darüber.

Ja, das letzte Jahr war eher so für mich selber so ein bisschen Selbstentwicklung. Ich habe einen zweiten Job angefangen, also auch was Selbstständiges. Habe eigentlich den ganzen Fokus nur darauf gehabt, mal ein bisschen Startkapital anzueignen, weil ich ziemlich schnell gemerkt habe, so nach dem zweiten Vortrag, also Ende vor letztem Jahr, müsste das gewesen sein, dass mir einfach die Mittel fehlen, so mein Business richtig aufzubauen, weil ich einfach nicht die finanziellen Mittel dazu habe.

Und das ganze letzte Jahr war ich eigentlich durchgehend auf Reisen unterwegs, habe Erfahrung gesammelt, Geld verdient und jetzt so langsam, jetzt fühle ich mich wieder so. 2019 ist so das Jahr, wo ich das alles wirklich aufziehen will.

Dein Business, meinst du damit, was mit Verführung und Coaching zu tun hat oder anderes Business?

Ich würde sagen, es geht jetzt momentan wirklich nicht mehr so explizit auf das ganze Dating-Coaching, sondern wirklich einfach auf Persönlichkeitsentwicklung, Selbstbewusstsein, Steigerung und so alles, was in die Richtung geht. Aber du bist in der Branche treu geblieben, deine Selbstständigkeit ist jetzt nicht etwas ganz anderes.

Ne, ne, ne. Das ist schon meine Leidenschaft. Und du hast gesagt, du machst das jetzt schon acht Jahre, wie bist du dazu gekommen, was hat dich da motiviert?

Das ist eine lustige Geschichte. Eigentlich war es Zufall. Also ich war ja früher in meiner Zeit, wo ich noch zur Schule ging und Abi gemacht habe und alles, nicht wirklich so der Frauenschwarm, sondern eher im Gegenteil, ich war so komplett überhaupt nicht mit dem anderen Geschlecht in Verbindung. Ich war eigentlich den ganzen Tag nur am PC und habe gezockt und war so in meiner eigenen Welt. Und dann habe ich zufällig irgendwie so einen Link gesehen, wo da halt stand so, ja, lerne jetzt Frauen zu verführen, blabla, da war so ein gratis E-Book, das habe ich mir runtergeladen. Und so hat das dann angefangen und dann bin ich irgendwie drauf gekommen, oh, da gibt es eine ganze Szene dahinter. Und dann dachte ich mir, okay, ja, das will ich lernen. Und so hat das angefangen. Also ich sehe schon, diese Clickbait-Sachen haben uns nicht nur angezogen, nicht nur dich.

Ich hatte mal so ein Video gesehen, YouTube glaube ich, der Titel war Mann küsst Frau vor ihrem Freund oder so. Das war das Clickbait-Video, das mich dazu gebracht hat. Bei dir war es die typische PDF, ja?

Ja. Ah ja, okay. Und dann hatte ich das einfach nicht mehr losgelassen seitdem.

Ja, sagen wir so, ich war eh voll verzweifelt, was das ganze Thema Frauen angeht und ich wusste, ja, ich habe keine andere Wahl, von alleine kommt es nicht, also muss ich es wohl lernen.

Ja, genau, aber da bist du ja dann schon ziemlich früh drauf gekommen. Wenn ich so jetzt den Nürnberger Layer zum Beispiel anschaue, dann gibt es ja da Typen 30, 40, wo das ein bisschen später startet, du hast ja ziemlich früh gemerkt. Gott sei Dank. Was vermisst und was, ja, Gott sei Dank will ich auch sagen.

Kommen wir zwischendurch mal ein bisschen weg von dir persönlich jetzt und vielleicht kannst du ein paar Sätze drüber verlieren, was die Leute erwartet, wenn sie demnächst zu deinem Vortrag auch wieder hier in Nürnberg kommen.

Okay, ja, also zuallererst, diesmal wird der Vortrag kein klares Thema haben. Ja, der Vortrag ist für mich selbst quasi auch ein Experiment, weil ich immer wieder gesehen habe, so bei den, ja, bei den bekannten, richtig guten Coaches, dass sie teilweise ihre Vorträge gar nicht vorbereiten, sondern einfach freestylen und einfach halt über das reden, was sie momentan so beschäftigt. Und genau das will ich auch probieren, weil mich gerade in dem letzten Jahr, wo ich jetzt so viel unterwegs war und so viel Menschenerfahrung gesammelt habe, immer mal wieder ein paar Themen beschäftigt haben, die mich so richtig zum Nachdenken gebracht haben, wo ich mir wirklich dachte, okay, darüber würde ich gern mal was reden.

Zum einen ist es zum Beispiel das Thema, was momentan, was ich sehe so in der Szene allgemein, in der Pick-up Szene, dass, ja, wie sagt man, dass viele Leute meiner Meinung nach nicht wirklich so Coaches brauchen, im Sinne von, dass sie Techniken lernen müssen, wie man Frauen verführt, sondern dass viele einfach Probleme haben, die viel, viel tiefer liegen und dass sie, egal wie viel sie sich mit der Materie beschäftigen, nicht Fortschritte machen werden, bis sie diese inneren Sachen gelöst haben.

Und naja, hört sich jetzt böse an, aber dass viele Leute wahrscheinlich auch eher mal wirklich so ein bisschen Selbstreflexion brauchen, vielleicht auch mal zum Psychiater gehen müssen, das klingt jetzt böse. Aber ja, halt, dass die meisten Leute versuchen, einfach nur so das Werkzeug zu benutzen, obwohl sie noch nicht mehr so ihre Arme bewegen können, quasi als Metapher. Das ist so eins der großen Themen.

Das andere Thema ist, was mir momentan auffällt, so im Wandel der Gesellschaft, ist, dass wir als Männer explizit fast gar keine Vorbilder mehr so richtig haben, so an die man sich klammern kann. Und das geht halt auch mit dem ersten Problem einher. Man kann eigentlich fast nicht mehr diese Qualitäten, die man braucht, um erfolgreich zu sein, von anderen lernen, weil es fast keine Vorbilder mehr gibt, die das auch wirklich verkörpern, wo man es abschauen könnte. Und das ist auch so ein Thema, worüber ich gern reden werde.

Du hast jetzt einige interessante Dinge aufgeworfen. Wenn dieser Podcast nicht wieder eine Stunde sein soll, dann muss ich mich auf die besten Sachen beschränken. Zum Thema Vorbilder und Männer, da fällt mir spontan ein, bist du mit Vater aufgewachsen oder ohne?

Ich bin tatsächlich ohne aufgewachsen und deswegen weiß ich halt auch, wovon ich rede, weil ich hatte persönlich nie so ein wirkliches Vorbild. Und ich musste mir diese ganzen Qualitäten hart selbst aneignen und lernen und irgendwo anders schauen, woher ich sie kriege und mir irgendwo anders Vorbilder suchen. Und ich weiß, dass es vielen anderen Leuten auch so geht. Genau, da wollte ich ein bisschen drauf hinaus, dass ich auch denke, ich bin auch ohne Vater aufgewachsen, dass das wahrscheinlich ein Problem ist, eine Ursache ist, warum das dazu kommt.

Dann hast du noch darüber gesprochen, dass du den Vortrag eher frei vortragen willst, weil das andere Coaches auch so machen. Du sprichst wahrscheinlich von dieser großen Firma mit den drei Buchstaben.

Unter anderem, aber gar nicht ausschließlich, sondern mittlerweile, im letzten Jahr habe ich mich fast gar nicht mehr so in der Szene bewegt, sondern auch viele andere Coaches kennengelernt und auch online verfolgt. Ja, ich weiß nicht, die Besten, die machen das wirklich authentisch und die reden einfach vom Herzen darüber. Die planen das nicht, sondern die reden wirklich darüber, was sie interessiert und was sie beschäftigt.

Wenn du gerade schon sprichst, dass du auch andere Coaches gesehen hast, was waren das für, du hast jetzt von Persönlichkeitsentwicklung gesprochen, waren das bestimmte Themen, wo du dich erinnern kannst, was dir gut gefallen hat, Themenbereiche, die du gehört hast?

Tatsächlich, also eines der großen Themen, womit ich mich momentan beschäftige, ist dieses ganze Thema Maskulinität und auch männliche Archetypen von maskuliner Energie. Was macht einen richtigen Mann aus, welche Eigenschaften hat ein Mann und wie kann man die lernen und kultivieren? Da gibt es einige Coaches im Internet, die sich damit auch ausgiebig beschäftigen, von denen man viel lernen kann.

Vielleicht als Tipp für die Zuhörer fällt dir einer ein vom Namen her, von einem YouTube-Channel, bei dem man da mitlesen kann.

Also einer der bekanntesten, würde ich sagen, ist Elliot Hulse auf jeden Fall. Den kennt man auch, also kennen viele Leute und ich finde, er verkörpert halt auch auf jeden Fall so einen sehr, sehr starken Aspekt von Männlichkeit, von maskuliner Energie, und da kann man viel von ihm abschauen.

Was denkst du ist das, was er hat? Was ist die wichtigste männliche Eigenschaft?

Also was er halt hat, ist auf jeden Fall der sogenannte Kriegeraspekt, finde ich. Also man merkt, er ist halt wirklich ein Mann, der weiß, was er will und er weiß, wie er sich holen kann. Auch mit nötiger Aggressivität, aber jetzt nicht mit einer schlecht gemeinten Aggressivität, sondern er weiß halt einfach, wie er so seinen Willen durchsetzt und wirklich halt das, was so ein Krieger ausmacht. Und ja, das ist auch eine Qualität, die Frauen sehr wichtig finden und die auch allgemein wichtig im Leben ist, dass man einfach klar weiß, welches Ziel man hat und wie man sich das holen kann, ohne dass man sich unterkriegen lässt.

Genau, ich weiß jetzt nicht, ob ich es richtig wiedergebe, wie du es vorhin gesagt hast. Du hast, glaube ich, gesagt, viele, die benutzen nur diese Werkzeuge, die sie beim Verführen lernen, weil ihre Probleme sitzen halt eigentlich viel tiefer. Hast du irgendwie so am Anfang formuliert? Korrigier mich, wenn ich da…

Ja, ja, doch, das stimmt schon.

Ja, genau. Aber meinst du nicht, dass auch einfach, also aktiv was tun natürlich auch was bringt? Also ich finde, man kann nicht einfach irgendwie selbstbewusst werden von heute auf morgen. Das kommt ja auch irgendwo her von Kompetenz, also muss ich ja auch rausgehen, vielleicht Frauen ansprechen, kennenlernen, oder?

Ja, das auf jeden Fall. Also das eine geht ohne das andere nicht. Im Endeffekt braucht man beides, weil selbst wenn man jetzt wirklich Selbstbewusstsein hat und so, ein bisschen Technik sollte man beherrschen und ohne Technik geht es halt auch nicht.

Aber wirklich, was ich gelernt habe, ist, das Innere ist doch wichtiger als das Äußere. Wenn du jetzt zum Beispiel zwei Leute hast, einer kennt einfach die perfekte Technik, der hat einfach die Theorie in- und auswendig, aber er kann sie einfach nicht authentisch umsetzen, wird weniger Erfolg haben als jemand, der eigentlich keine Ahnung hat, was er tut, aber 100% authentisch ist und einfach dadurch viel, viel sympathischer und ja, authentisch sein ist auch eine attraktive Qualität. Und aus Erfahrung weiß ich, dass Frauen auch lieber jemanden nehmen, der einfach wirklich er selbst ist, als jemand, der versucht, irgendwas so zu machen, was nicht wirklich seine Persönlichkeit ist.

Aber ist das nicht auch ein bisschen, ist da nicht eine Fluktuation in deiner Persönlichkeit? Also zum Beispiel durch viel Tun kann sich deine Persönlichkeit weiterentwickeln und dann bist du ja nicht mehr, also ich habe immer ein bisschen Angst bei dem Spruch, sei wie du selbst, dass man es so auffassen könnte, so, okay, ich bin der Typ, der auf der Couch sitzt mit Feinrippunterhosen und Bier säuft und Currywurst frisst.

Ja, natürlich. Also da ist so einer meiner Lieblingssprüche, es ist halt wirklich so, sei du selbst, heißt nicht, dass du nicht an dir arbeiten sollst und nicht versuchen sollst, so die beste Version von dir selbst zu sein. Klar ist es jedem selbst überlassen, im Endeffekt kommt es halt wirklich drauf an, was will man erreichen und so, wo möchte man sein, in welchem Leben, an welchem Punkt im Leben. Wenn man jetzt sagen will, okay, ich möchte jetzt voll erfolgreich sein mit Frauen, dann geht das eben nicht, wenn man die ganze Zeit nur auf der Couch liegt. Und irgendwann muss man halt auch mal die Realität ins Auge sehen, so, ja, egal wie authentisch du bist, so, man muss klar an sich ein bisschen arbeiten, aber es ist halt auch wichtig, dass man so seine Persönlichkeit nicht aus dem Auge verliert und die auf jeden Fall so mitnimmt und bei allem, was man tut, mit einfließen lässt.

Mhm, okay. Jetzt deine Aufgabe als Coach, wo siehst du die jetzt? Du hast jetzt gesagt, es geht dir jetzt im neuen Jahr nicht mehr nur um das Thema Verführung, sondern Persönlichkeit, das ist jetzt aber, Persönlichkeitsentwicklung ist ja ein ziemlich großer Bereich. Wo setzt du da an mit deinem Coaching, wo möchtest du Männern helfen?

Tatsächlich möchte ich gar nicht mehr nur Männern helfen, so am Rande. Was mir wirklich, also was ich gemerkt habe, so bei meinen Coachings bis jetzt ist, ich hatte einige Klienten, bei denen hat es wirklich gereicht, denen einfach nur die Theorie beizubringen, die Technik, das Praktische, weil sie einfach schon in ihrem Selbst, so mit sich selbst im Reinen waren und das dann gut umsetzen konnten. Aber ich hatte auch extrem viele Klienten, bei denen, ja, da hat man gemerkt, man kann denen beibringen, was man will, es kommt nicht durch, weil sie einfach noch viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind. Und genau da möchte ich dann dieses Jahr ansetzen, da ich mich sowieso nicht mehr so auf dieses Pick-up-Zeug konzentrieren will, will ich tatsächlich jetzt in meinen Coachings eher auf diese, ja, wie sollen wir das nennen, so ein bisschen spirituell auf diese ganze Selbstheilung und Trauma-Bewältigung.

Und allgemein, Inner Game würde ich es mal nennen, wenn man mit Pick-up-Wörtern redet. Einfach dieses komplette, wie bringe ich mich selbst so mit mir selbst im Reinen, wie komme ich in den Einklang mit mir selbst und baue damit überhaupt erst mal ein Fundament, um dann die Techniken auch wirklich zu verwenden. Oder allgemein, selbst wenn es jetzt nicht um die Technik geht, halt allgemein, wie schaffe ich es, mit mir selbst ins Reine zu kommen und dadurch wirklich authentisches Selbstbewusstsein zu entwickeln. Weil, wenn man wirklich selbstbewusst ist und sich selber mag und wirklich, ja, mit sich selbst im Reinen ist, dann kommt das meiste sowieso von ganz alleine, meiner Meinung nach. Es fällt einem auf jeden Fall viel einfacher, dann noch die Techniken obendrauf zu lernen.

Ich kann das mal so, meine Meinung jetzt dazu.

Ja, dann, was denkst du, du bist jetzt, du hast gerade Inner Game genannt. Ich denke jetzt ein paar andere Sachen, wenn wir den Pick-up-Terms bleiben, Outer Game, sowas. Was denkst du, ist es noch wichtig, außer an deiner Persönlichkeit zu arbeiten? Ich meine jetzt so Dinge wie Aussehen, Styling, Sport. Ist das auch was, erstens, was in deinem Coaching fällt? Ja, nein. Und zweitens, was denkst du, was sind da Bereiche, die auch noch wichtig sind?

Ich konkret das Beispiel mal. Ich habe manchmal das Gefühl, es gibt Typen, die laufen mit Turnschuhen in kurzer Hose rum und sprechen nur Frauen in Abendkleidern an und wundern sich dann, dass das nicht funktioniert. Ich finde, die machen es sich ein bisschen unnötig schwer. Wir könnten das einfacher haben, indem sie sich ein bisschen an ihr Zielpublikum anpassen. Was hältst du davon oder was denkst du, ist auch noch wichtig?

Ja, lustig, dass du das so beschrieben hast, weil erfahrungsgemäß, wenn man wirklich dann schon ein bisschen weit in dem Ganzen ist, dann kann man tatsächlich anfangen, solche Sachen auch zu bringen und es funktioniert. Wenn man noch in den Anfangsstadien ist, wie soll man das sagen? Das geht wieder mit diesem sei du selbst, aber das heißt nicht, dass du nichts an dir tun sollst. Ich finde, es ist schon wichtig, dass man versucht, das Beste aus sich zu machen, auch optisch. Dass man eben schaut, was ist momentan klamottenmäßig in, welcher Klamottenstil passt zu mir und betont meine Eigenschaften, die ich zeigen will. Wichtig ist auch natürlich, zum Friseur zu gehen, gepflegt zu sein. Solche Sachen sind natürlich einfach wichtig.

Ich meine, wir Männer erwarten das ja auch von unseren Partnerinnen oder eventuell auch Partnern, dass man ja keine Person bei sich haben will, bei der man merkt, die interessiert sich überhaupt nicht für ihr Äußeres und lässt sich einfach gehen. Das ist wieder so eine Sache von, das, was man will, sollte man auch ausstrahlen. Wenn man ein Mädchen haben will, das sich hübsch macht, was gepflegt ist, dann sollte man das natürlich auch selber beachten. Das klingt logisch, beachten aber nicht alle.

Ja, das ist halt so eine Sache. Mir ging es noch darum, ob dir noch irgendwas anderes einfällt. Das Typische wäre für mich jetzt, wie man sich anzieht und Sport, vielleicht fällt dir da noch etwas anderes ein, wenn ich dir diese Frage so spontan stelle.

Ich glaube, es ist etwas noch wichtiger. Es geht halt allgemein darum, was will man für einen Lifestyle haben und was braucht man, um diesen Lifestyle zu erreichen? Wenn man jetzt zum Beispiel vorhat, ich will jetzt Business starten, ich will der Chef von ganz vielen Leuten sein, ich will meine eigene Villa haben und solche Sachen, dann ist die Frage, ist es vorteilhaft, wenn ich die ganze Zeit nur mit Turnschuhen und Gammelzeug rumlaufe? Oder ist es vielleicht auch besser für mein eigenes Mindset, wenn ich mich so verhalte, wie die Leute sich verhalten, die das schon alles erreicht haben? Das ist auch wieder so eine Vorbildsache. Man muss sich halt mal anschauen, wer sind die Leute, die das haben, was ich will, wie verhalten die sich und wie kann ich mir das aneignen?

Okay. Themawechsel. Ich stelle hier auch immer ein paar Fragen, die ich so die letzte Zeit reinbekomme, die mir Leute stellen. Eine ist, die immer wieder kommt, ich spreche eine Frau an und die ersten ein, zwei Sätze laufen. Und dann weiß ich nicht mehr, was ich sagen soll, also um das zusammenzufassen, wie bleibt man im Gespräch?

Oh Gott, viel zu oft schon gehört. Aber stirbt nicht aus, diese Frage? Da habe ich einen lustigen Vergleich, weil bei meinem Job, den ich letztes Jahr so nebenbei gemacht habe, übrigens als Fundraiser, ich weiß nicht, ob das jedem was sagt, aber quasi bin ich derjenige, der von Tür zu Tür klopft und versucht, Spenden für gemeinnützige Organisationen zu sammeln. Und da haben wir natürlich auch viele Leute, die neu anfangen und nicht wissen, was sie an der Tür sagen sollen, wo sie keine Ahnung von haben. Und eigentlich war ich früher immer voll dagegen, zumindest in meiner Pick-up-Zeit.

Mittlerweile habe ich wirklich einen großen Wert herausgefunden, erstmal sich eine grundlegende Gesprächsstruktur aufzuschreiben und ein bisschen auswendig zu lernen, sodass man wenigstens irgendwas hat, was man sagen kann und dann einfach üben. Das ist wirklich einfach üben. Je mehr man es übt, desto mehr kommt dann so ein bisschen der eigene Charakter mit rein, desto mehr kann man freestylen. Das ist halt so, in meinem Job letztes Jahr habe ich über 5000 Leute an der Tür angetroffen und die ersten 100 waren vielleicht schwierig, weil ich noch nicht wusste, was ich sagen soll. Und je mehr man es macht, irgendwann löst man sich dann eben ab von diesem auswendig gelernten Text und macht halt sein eigenes Ding da.

Du meinst, am Anfang braucht man ein bisschen Stützräder und dann braucht man einfach viel Übung. Das kommt natürlich auch auf den Persönlichkeitstyp an. Manche Leute brauchen Stützräder, manche nicht. Ich urteile da nicht mehr so drüber. Im Endeffekt soll jeder machen, womit er sich wohlfühlt. Wichtig ist einfach nur, dass man ab einem gewissen Punkt einfach nicht mehr abhängig ist von so externem Zeug, sondern wirklich das authentisch auch wirklich machen kann.

Hast du sonst noch Tipps, wie man sich jetzt konkret im Bereich Verführung, wie man da besser wird? Kannst du dich da erinnern, ob du irgendwie System A, X, Y… Du hast ja schon angesprochen, sehr wichtig ist das Inner Game, dass man da diese männlichen Werte ausstrahlt. Aber jetzt sagen wir mal, das passt so halbwegs. Was würdest du sagen, wie wird man dann besser? Was arbeitet man da am besten? Wie kommt man voran?

Also die kurze Antwort ist, geh raus und sprech Mädchen an. Das ist eigentlich die Wahrheit. Das habe ich damals, als ich angefangen habe, auch in meinen ersten YouTube-Videos, die ich je gesehen habe, gehört. Der Coach hat bei jeder Frage von den Neuen einfach nur gesagt, geh einfach raus und sprech Leute an. Und jetzt so nach den ganzen Jahren Erfahrung merke ich, wie viel Wahrheit dahinter steckt. Wenn man es effizient machen will, ohne da jetzt unnötig Zeit zu verschwenden, was halt auch immer schwierig ist, weil dann kommt dann jetzt irgendein Neuer und der sagt, ach ja, ich mache das jetzt effizient, nur um sich darum zu drücken, Mädchen anzusprechen.

Aber wirklich, wenn es um die Effizienz geht, dann hilft es auf jeden Fall, dabei zu reflektieren. So nach jedem Mal, wenn man einen anspricht, wirklich zu schauen, wo könnte ich einen Fehler gemacht haben, was kann man besser machen? Wenn man nicht weiß, was man besser machen kann, im Internet nachzuschauen. Es gibt mittlerweile genug Content online, wo man nachlesen kann, wie es funktioniert. Und einfach immer Schritt für Schritt schauen, wo hänge ich gerade und dann halt überlegen, okay, wie kann ich dieses Problem lösen, was könnte man machen? Und wenn man darauf keine Antwort hat, eben online schauen oder eben Freunde fragen, die erfolgreich sind damit und sich Tipps geben lassen.

Aber man kommt nicht drumherum, rauszugehen, das auf gar keinen Fall. Tatsache, aber das zweite, was du angesprochen hast, führt uns ja ein bisschen zurück auf den Anfang. Man muss halt dann auch reflektieren. Das fehlt ja vielen. Es gibt ja die, die irgendwie gar nicht rausgehen und es gibt die, die ganz viele ansprechen, aber beide dieser Extreme sind oft nicht selbstreflektierend. Die einen finden eine Ausrede, warum sie nicht rausgehen und die anderen sagen, ich habe jetzt keine Zeit, darüber nachzudenken, ich muss mehr machen.

Ja, das ist wirklich so. Ich war da immer so in der Mitte aus persönlicher Erfahrung. Ich habe vergleichsweise nicht viel angesprochen, aber ich habe immer sehr viel reflektiert. Das heißt, ich habe aus jedem Mal, wenn ich es gemacht habe, das so überanalysiert, dass ich im Endeffekt alles darüber wusste. Und dadurch habe ich mir halt viel Zeit gespart. Aber trotzdem war das halt nie eine Ausrede, so es nicht zu tun, weil ja, von nichts kommt nichts. Und es kommt auch wieder auf den Persönlichkeitstyp an. Manche Leute lernen langsam, manche Leute lernen schnell. Ich persönlich würde sagen, ich habe eigentlich relativ langsam gelernt, weil ich eben halt nicht genug rausgegangen bin, weil ich dachte, das Analysieren reicht. Aber im Endeffekt habe ich trotzdem effizienter gelernt aus den wenigen Sets wie andere.

Was hältst du zum Beispiel davon, weil wir beim Analysieren und Reflektieren waren? Ich veröffentliche manchmal ja hier auch Tonaufnahmen, Audioaufnahmen, die ich auf der Straße gemacht habe. Was hältst du davon zum Reflektieren? Hast du das auch schon gemacht?

Meinst du jetzt so von dir selber oder dass man sich selbst danach anhört?

Jaja, genau, die Frau hört man ja auch auf der Aufnahme. Also im Club und so funktioniert das natürlich schlecht, aber für die Straße funktioniert das ganz gut.

Ich finde das gut. Das ist das Gleiche wie wenn man irgendwas anderes, das ist tatsächlich auch eine Technik bei uns in der Firma, wo ich momentan arbeite, wenn die Leute den Text am Anfang lernen müssen und sich einfach selbst dabei aufnehmen, anhören und schauen, okay, war das jetzt wirklich so von einem externen Blickwinkel, war das wirklich so, wie ich es in dem Moment gefühlt habe, weil manchmal denkt man ja, okay, ich habe das richtig gesagt, aber was man dann nochmal anhört, merkt man, okay, war ich vielleicht doch ein bisschen nervös oder doch ein bisschen zittrig.

Also es ist auf jeden Fall sehr gut, um auch Feedback zu kriegen, so von sich selbst.

Ich habe jetzt in Erinnerung, dass du lieber Frauen in Clubs und Bars kennenlernst als tagsüber, korrigiere mich, wenn ich da falsch liege.

Nee, das stimmt schon.

Okay, abends war eher dein Ding so. Ist das immer noch so?

Prinzipiell ja, also ich bin immer noch der totale Clubmensch, aber ich bin jetzt auch seit letztem Jahr in einer Beziehung und ja, war einfach für mich so eine Entscheidung, die ich getroffen habe, okay, ich will jetzt mal die andere Seite sehen sozusagen und mir auch was aufbauen mit einer Partnerin, weil ich ja sowieso irgendwann später auch mal plane, bodenständig zu werden, so komplett.

Okay, gut, worauf ich eigentlich hinaus wollte, war eher, was dir da besser gefallen hat als tagsüber, als du am Club.

Im Club, was mir am meisten gefällt, ist einfach, du kannst aufgedrehter sein, verrückter sein, ohne dass du blöd angeschaut wirst, weil im Club kann man es immer auf den Alkohol schieben. Das heißt, man fühlt sich nicht so beobachtet, man fühlt sich nicht so als würden die Leute über einen urteilen. Im Endeffekt, wenn man Scheiße baut und peinlich ist, am nächsten Morgen erinnert sich keiner mehr an dich. Für mich ist der Club immer wie so ein großer Spielplatz, an dem man einfach Sachen austesten kann, so Thesen und Theorien. So einfach, okay, heute probiere ich mal aus die und die verrückte Sache zu machen und es hat halt viel weniger Folgen, meiner Meinung nach. Klar, auf der Straße hat es auch keine Folgen im Endeffekt, weil man denkt immer nur, die Leute urteilen über einen und schauen einen blöd an, aber innerhalb von 10 Minuten haben dich auch alle Leute vergessen, die um dich herum waren.

Ja, das stimmt.

Okay, zum Abschluss noch, kann man dich aktuell kontaktieren? Ist dein neues Coachinggeschäft schon online? Wie erreicht man dich, wenn man Interesse am Coaching hat oder mehr über dich erfahren will?

An der Website arbeite ich momentan tatsächlich wieder. Vor allem letztes Jahr wegen den neuen Datenschutzgesetzen und so weiter, da musste ich viel lahmlegen, weil ich mich damit noch nicht so befasst habe. Aber um mich zu kontaktieren, momentan ist am besten, denke ich, per E-Mail. Ich weiß nicht, ob du die E-Mail irgendwo reinschreibst oder ob ich sie jetzt einfach eben mal kurz sagen soll.

Nee, sag sie, ich schreibe sie aber trotzdem in die Infos rein zu der Folge.

Also mich persönlich kann man kontaktieren einfach unter Dennis Lipsic, also mein Nachname, L-I-P-S-I-K, at Yahoo.de, das ist so meine private Mail. So von der Firma ist es sozialematrix@gmail.com, alles zusammen geschrieben.

Okay, gut. Ich würde sagen, wir sprechen uns auf jeden Fall nochmal, wenn dein neues Coachinggeschäft online ist, dann machen wir hier nochmal eine Folge. Möchtest du noch zum Abschluss was loswerden?

Naja, ich möchte mich erstmal bedanken für den Podcast. Ist cool sowas. Man merkt natürlich, ich rede gerne und ich könnte jetzt auch noch hier ewig weitergehen. Aber vielen Dank für die Einladung und was ich loswerden will, ist einmal kommt am besten zu meinem Vortrag, würde mich freuen, wenn ein paar Leute mal wieder da sind. Auch die alten Gesichter, die ich schon letztes Jahr oder vorletztes Jahr kennenlernen durfte. Und ansonsten an die Hörer, die nichts mit den Vorträgen im Hut haben. Wenn ihr wirklich in dieser ganzen Szene drin seid, dass ihr euch verbessern wollt, dass ihr das Beste aus euch machen wollt, dann bleibt einfach dran. Gebt einfach nicht auf. Jetzt nach acht Jahren Erfahrung, jedes Jahr wird man besser, selbst wenn man es in dem Moment noch nicht merkt. Und erst dann in der nächsten, nach einem Jahr, nach zwei Jahren, immer erst in der Perspektive, wenn man zurückschaut, merkt man eigentlich doch, okay, wow, ich habe mich doch ziemlich verbessert, viel verändert. Und das ist cool.

Sehr gute, sehr coole Schlussworte, da habe ich nicht mehr hinzuzufügen. Vielen Dank, Dennis.

Bitte schön, danke schön. Ciao.

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