Wie du dich auf der Straße optimal verkaufst
Ich habe mich gefragt, warum es beim Ansprechen nicht reicht zu sagen: „Hi, kann ich deine Nummer haben?“ Ich glaube, jeder, der das länger als fünf Minuten betreibt, weiß, das ist nicht so gut, wie „Hallo“ zu sagen, was auch immer du dann sagst, ein bisschen zu unterhalten, fünf bis fünfzehn Minuten, und dann die Nummer zu tauschen.
Warum ist es eigentlich besser? Welches Modell könnte einem da helfen? Ich glaube, es so wie Marketing zu sehen, ist eine gute Idee. Also, jemand hält dir ein Produkt hin und sagt dir: „Kauf es.“ Ja, keine Ahnung, du weißt ja nicht, was es ist. Klar, der Packung siehst du an, was es ist. Dann sagen wir, es ist ein neuer Softdrink, sowas wie Cola. Aber du kennst ja Cola schon, du weißt ja, was es ist. Also, wenn derjenige nicht mehr sagt, dann warum solltest du es dann kaufen?
Aber wenn dir jemand sagt: „Hey, halber Preis, es ist halb so teuer wie das Produkt, das du bisher kaufst, es ist doppelt so viel drin, es schmeckt intensiver, es sieht besser aus, es ist hip und cool gerade, das zu trinken“, dann wirst du eher dazu geneigt sein zu sagen: „Komm, das schaue ich mir mal näher an.“
Jetzt habe ich also dein Interesse geweckt und genauso ist es mit der Frau auf der Straße. Wenn du dir überlegst, du sagst: „Hey, kann ich deine Nummer haben?“, dann weiß sie, du bist ein Mann, du hast ein Penis, aber mehr weiß sie nicht. Und sie kennt Männer vermutlich, wenn sie keine Jungfrau ist, sie weiß, was das Produkt bietet und sicherlich hat sie ein paar Typen, die ihr schon schreiben und sie treffen wollen. Also, warum sollte sie dich treffen?
Du hast natürlich schon mal eine Marketingaktion genau richtig gemacht, du hast sie auf der Straße angesprochen. Das machen schon mal die wenigsten Männer und deshalb kriegst du einen Bonus. Wenn du optisch ihr Typ bist und wenn sie vielleicht gerade keine anderen Optionen hat, dann kann das in dem einen oder anderen Fall reichen.
Wir haben es alle erlebt, die Gespräche drei Minuten, zwei, eine, weil sie hat es eilig, und am Ende hat man sie doch getroffen und sie gefögelt. Aber es ist eben nicht die Regel und deshalb ist die Frage, wie kann man das Ganze optimieren. Da meine ich eben, es so wie Marketing zu sehen, ist gut.
Wir müssen also herausfinden, was findet die Frau interessant, was sind eure Produktfeatures von euch selber, die sie gut findet, und auf deren Basis sie euer Produkt kaufen würde. Also, erstens haben wir schon gesagt, ihr habt Eier in der Hose, ihr habt sie angesprochen. Jetzt, wenn ihr noch halbwegs optisch ihr Typ seid, habt ihr auch einen Bonus. Wenn euer Outfit gut ist, habt ihr wieder einen Bonus.
Wenn ihr eine angenehme, nette Stimme habt, wenn ihr ruhig sprecht, wenn ihr nicht zu laut und nicht zu leise sprecht, habt ihr schon einen Bonus. Und jetzt vielleicht noch am Anfang intensiven Augenkontakt, sodass ihr nicht wild herumguckt, dass ihr auch körperlich nicht so nervös seid, sondern eher ruhig. Dann sammelt ihr auf jeden Fall Bonuspunkte in unserem Marketingmodell.
Jetzt müssen wir noch inhaltlich ihr Interesse wecken und das funktioniert eben immer gut mit der Kombination aus Kompliment machen und dann aber wieder etwas, was sie zum Nachdenken bringt, was sie vielleicht so ein bisschen neckt.
Also typische Dinge von mir, die ihr schon gehört habt: „Hey, ich mag deinen Style, aber ich weiß auch, was deine Lieblingsfarbe ist: schwarz, weil du bist komplett schwarz angezogen.“ Ist okay. Und da immer ein bisschen zu provozieren oder: „Hey, ich mag deinen Style, bist du eigentlich schon immer so verrückt?“ Niemand möchte gern verrückt sein. Oder der Klassiker: „Du bist so schnell gelaufen, hast du was geklaut?“ Niemand möchte ein Ladendieb sein und so weiter.
Dinge, wo du sie aus der Reserve locken kannst und sie ein bisschen zum Nachdenken kommt. Natürlich sind offene Fragen gut, also keine Ja-Nein-Antworten. Zum Beispiel: „Warum bist du eigentlich so anders als die anderen Leute hier?“ Da muss sie kurz in sich gehen, kurz nachdenken und das sind nur einige kleine Punkte.
Und die haben mit dem Gespräch, so wie wenn du die neue Cola verkaufen willst, auch von dir etwas kommen: Was machst du, was sind deine Interessen und so weiter. Aber um an den Punkt zu kommen, wo sie überhaupt etwas von dir wissen will, da musst du erstmal ihr Interesse geweckt haben.
Ist genau dasselbe: Wenn da die neueste Cola im Schaufenster steht und sie schaut beim Vorbeigehen nicht auf das Schaufenster, dann hilft das alles nicht. Du hast schon mal das Wichtige gemacht: Du präsentierst dich, indem du ihr „Hallo“ sagst, aber das ist eben noch nicht alles.
Im Laufe des Gesprächs müssen ein paar interessante Dinge über dich erwähnt werden: Was du gerne machst, was deine Interessen sind, was dein Beruf ist und so weiter. Optimalerweise fragt sie auch mal nach. Du bringst sie dazu, Fragen zu stellen. Das kannst du auch immer mit einem kleinen Trick machen.
Du fragst, was sie macht. Sie sagt, sie ist Zahnarzthelferin. Dann sagst du: „Wow, ich mache ja fast dasselbe.“ Pause. Und dann wird sie fragen. Und dann sagst du eben was ganz anderes, was du machst. Ist immer ein kleiner Lacher. Und du hast sie dazu gebracht, auch mal Fragen zu stellen.
Du hast sie gebracht, dass sie investiert. Das ist vermutlich etwas Psychologisches. Wir investieren nicht in etwas, wofür wir kein Interesse haben. Wenn sie also in das Gespräch investiert, dann muss sie Interesse haben. So wird sich ihr Gehirn das erklären und durch all diese kleinen Aktionen kommst du am Ende zum Ziel.
Überleg dir nochmal, was könnte gutes Marketing für dich sein? Wie kannst du dich gut verkaufen? Deshalb denke ich, dass dieses Marketingmodell beim Ansprechen eine sehr gute Grundlage ist, um herauszufinden, wie du das Interesse wecken kannst und wie du dich als das Top-Produkt am besten verkaufen kannst.