Darf ich dir eine ernste Frage stellen?

Heute möchte ich euch ein Sprachmuster mitgeben, das so einfach wie auch effizient ist und das ich sowohl beim Gespräch mit Frauen als auch beim Texten verwende. Das Sprachmuster geht ungefähr so: Ihr fragt etwas, was sehr wichtig klingt. Zum Beispiel: „Hey, darf ich dich etwas Persönliches fragen?“ Damit weckt ihr die Neugier. Selbst eine Frau, die euch wenig schreibt oder vielleicht gar nicht geantwortet hat beim Texten, könnte etwas mit einem Fragezeichen oder mit drei Punkten zurückschreiben und dann abwarten. Ihr werdet sehen, viele Frauen werden euch schnell antworten.

Dann schreibt ihr aber etwas Banales. Zum Beispiel: „Magst du lieber Tee oder Kaffee?“ Diese lustige Auflösung ist witzig; sie denkt sich „Haha“, schreibt „Kaffee“ und dann sagt ihr: „Hey, lass uns doch am Samstag treffen und zusammen einen Kaffee trinken.“ Vielleicht fragt sie auch zurück: „Was magst du lieber?“ Dann könnt ihr sagen: „Na, lass uns das doch am Samstag rausfinden und uns dort und dort treffen.“ Wenn ihr versteht, wie dieses Muster funktioniert, könnt ihr es immer anwenden.

In einer ähnlichen Version mache ich das oft bei Gesprächen. Das heißt, die Frau sagt: „Ich bin Krankenpflegerin“ und dann sage ich: „Wow, ich mache etwas sehr Ähnliches.“ Sie sagt dann etwas und ich antworte: „Software.“ Das hat natürlich nichts damit zu tun und deshalb ist es so interessant und so lustig.

Das Grundprinzip ist, dass ihr etwas sagt, was die Spannung erhöht und sie neugierig macht. Sie will unbedingt die Antwort wissen, fragt nach der Antwort und dann löst ihr etwas auf, vielleicht sogar mit etwas Falschem. Wie wenn ich sage: „Software“ oder wenn ihr im Chat fragt: „Darf ich dich etwas Persönliches fragen?“ und dann sagt ihr: „Tee oder Kaffee.“

Ihr könnt das natürlich abändern: „Darf ich dir eine ernste Frage stellen: Vanilleeis oder Schoko-Eis?“ wenn es Sommer ist und ihr sie treffen wollt. Ja, und das könnt ihr in dieser Form immer und überall anwenden. Es ist einfach eine Frage der Übung, bis ihr nicht mehr bewusst nachdenken müsst und ab und zu dieses Muster einbaut, statt 08/15 zu fragen: „Ich würde dich gerne wiedersehen, lass uns am Samstag treffen.“ Das ist natürlich nicht spannend.

Andere Varianten, die ich gerne benutze, sind zum Beispiel: „Darf ich dir mal eine ernste Frage stellen?“ und wenn sie ja sagt, nehme ich sie so in den Arm, schaue sie von der Seite an und sage: „Hattest du schon mal etwas mit einem Halbitaliener?“ Ich wette, sie wird breit grinsen und ihr werdet beide lachen. Oder es geht in die ernste Richtung und sie sagt: „Ich glaube nicht.“ Dann ist es der Zeitpunkt, sie zu küssen.

Auf jeden Fall seht ihr an diesen Beispielen, dass sich das Muster immer und überall einbauen lässt. Noch besser ist es natürlich, wenn es zu euch beiden passt, wenn es zum Gespräch passt. Ich habe heute eine Frau angesprochen, wir sind herumgelaufen, ich habe ihr erzählt, dass ich im Softwarebereich tätig bin, und sie meinte, das findet sie super spannend und interessant. Dann habe ich sie so in den Arm genommen von der Seite und gesagt: „Kannst du programmieren?“ Sie sagte: „Nein, aber ich würde das gerne können.“ Und ich habe gesagt: „Man kann alles lernen.“

Wir sind dann nicht weiter auf das Thema eingegangen, ich habe mir das aber gemerkt und aus diesem Muster kann ich jetzt etwas bauen. Das heißt, ich werde ihr morgen schreiben: „Hey Y, darf ich dir eine ganz ernste, wichtige Frage stellen?“ Sie wird zurückschreiben: „Ja, gerne.“ Dann werde ich schreiben: „Arbeitest du schon an deinen Softwarefähigkeiten?“ Das wird ein Lächeln in ihr Gesicht zaubern; da bin ich mir sicher, und sie wird wieder an unser Gespräch denken.

Also überleg dir, das kannst du zu Hause üben. Wenn du der nächsten Frau schreibst, wie kannst du dieses Muster erst ernst und dann spannend gestalten? Es muss ernst sein und sie neugierig machen. Kopiere gerne das Format, das ich hier verwendet habe: „Darf ich dir eine ernste Frage stellen?“ Überlege dir dann, was du Interessantes nachlegen kannst, was aber nicht ernst ist, im Gegenteil, was vielleicht total banal ist. Nutze es zum Beispiel, um Dates auszumachen, aber benutze es auch an jeder anderen Stelle, wo du denkst, es passt.