Jammern zerstört deine Beziehungen

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Ich habe es mein ganzes Leben erlebt, dass Frauen gerne über ihre Probleme erzählen. Und manchmal waren es banale Dinge: Mein Tag war schlecht, jemand hat mich auf der Arbeit genervt. Manchmal waren es auch größere Dinge: Ich will mehr Sport machen, ich will abnehmen, ich bin mit meinem Beruf unzufrieden. Und ich habe gemerkt, dass das einseitig ist, dass das nicht von mir kommt. Ich bin nicht der Typ, der jammert, weil ich mich mein Leben lang mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftige und ich finde, dass man konstruktiv mit sich selbst sprechen sollte.

Aber darum soll es heute gar nicht gehen. Mir geht es heute darum, Stärke zu zeigen. Eure Beziehung ist nicht der Raum, um eure Probleme herauszulassen. Es gibt etwas, was Männer immer wieder verwechseln: Deine Freundin ist nicht dein bester Freund. Deine Freundin ist nicht dafür da, dass du jammerst und sagst, was nicht gut läuft, denn eine grundlegende Sache auf dieser Welt, warum Frauen auf dich stehen, ist, weil du stark bist.

Zu mir hat mal eine Frau gesagt: „Weißt du, wir Frauen, wir sind schon ein kleines Boot auf offener See beim Sturm. Wir brauchen einen Fels, an dem wir uns festhalten können.“ Wenn du auch so ein Boot bist, das wild herumtreibt, ist das für uns unattraktiv. Deshalb habe ich jetzt einen mehrstufigen Plan für dich. Der erste ist: Schau mal, wo du deiner Freundin von deinen Problemen erzählst. Bist du vielleicht jemand, der abends nach Hause kommt und deiner Freundin erzählt, was dich alles so genervt hat am Tag? Bist du jemand, der, wenn er jemanden lange nicht gesehen hat, erzählt, was alles nicht gut gelaufen ist in letzter Zeit? Dann schaff das ab. Schaff das wirklich ab, denn es sorgt weder bei Frauen noch bei Freunden dafür, dass sie sich gerne mit dir treffen.

Du hinterlässt ein Gefühl bei ihnen: Du hast sie lange nicht gesehen, sie freuen sich auf dich und BÄM berichtest du, was alles nicht gut läuft. Es ist eine Wahrheit auf dieser Welt, dass sich niemand für deine Probleme interessiert. Und ich sage dir jetzt, das ist auch gut so, denn jeder hat seine eigenen Probleme und jeder hat schon genug und braucht nicht noch deine.

Was du aber machen kannst, beschränke das in deinen Beziehungen auf ein Minimum. Bei Freunden gerne öfter, nämlich konstruktiv nach Lösungswegen suchen. Was meine ich damit? Du hast ein Problem, du bist unzufrieden mit deinem Job. Dann brauchst du das niemandem zu sagen. Aber du kannst natürlich sagen: „Hey, du arbeitest doch schon lange in der Branche, oder du hast doch seit 20 Jahren denselben Job. Wie machst du das? Was sind deine Geheimnisse, dass du so lange zufrieden mit deinem Job bist?“ Es gibt doch sicherlich auch Tage, an denen du nicht zufrieden bist. Wie gehst du damit um? Das wäre konstruktiv damit umzugehen.

Du darfst das in deiner Beziehung auch so machen, aber beschränke es etwas, denn es ist klar: Jemand, der solche Fragen stellt, ist nicht im Gleichgewicht. Er ist nicht optimal, er möchte etwas verbessern, und das ist einfach bei Frauen wenig attraktiv. Du erlebst auch nicht oder selten bei großen Vorträgen, dass jemand erzählt, dass es ihm gerade schlecht geht. Sondern die Leute berichten, es ging ihnen schlecht und sie haben diese Sachen überwunden. Sie sind besser geworden und berichten darüber, wie sie es geschafft haben. Erfolg ist sexy, Jammern und Fehlschläge sind einfach nicht sexy.

Es ist ein bisschen ein Unding, finde ich, dass man das Bedürfnis hat, unbedingt mit jemandem darüber reden zu müssen. Dein Gehirn spielt das gleiche Szenario immer und immer wieder ab. Stell dir vor, jemand war mies zu dir auf der Arbeit, hat irgendwas Gemeines gemacht. Jedes Mal, wenn du jemandem davon erzählst, wiederholst du das in deinem Kopf, die gleichen Emotionen kommen wieder auf und ich glaube, du bildest sogar eine stärkere Erinnerung dadurch, dass du es immer wieder wiederholst. Es ist ja an anderem auch so: Wenn du auf der Straße jeden Tag 10 Frauen ansprichst, dann merkst du dir das, das prägt sich ein. Auch wenn du mal eine lange Pause gemacht hast, kannst du das.

Aber mit solchen schlechten Eindrücken von deinem Tag willst du das nicht. Ich habe schon mal in einer Folge darüber berichtet: Wenn du merkst, dass deine Gedanken immer wieder kreisen darum, was gerade schiefgelaufen ist, umarme im Geist die Person, mit der du Stress hattest. Umarme dich selbst und sag: „Hey, ist alles gut so wie es ist, wir sind alle nur Menschen.“ Und das machst du jedes Mal, wenn diese Gedanken wieder aufkommen.

Das ist also etwas, mit dem du in dir selbst umgehen kannst, wenn dich etwas nervt. Und wenn du Verbesserungen suchst, frag konstruktiv danach, in einer neutralen Art, nicht emotional aufgeladen. Das heißt, wenn dich gerade etwas genervt hat, dann ist es eher der Zeitpunkt, nochmal einen Tag darüber nachzudenken, drüber zu schlafen, bevor du mit jemandem darüber sprichst. Oft ist es am nächsten Tag auch wirklich nicht mehr so relevant, aber für Frauen sind Männer, die jammern, einfach nicht attraktiv. Haltet das aus euren Beziehungen raus.

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